Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist neben dem Klimawandel eines der drängendsten Umweltprobleme der heutigen Zeit. Das Synthesezentrum Biodiversität bündelt Erkenntnisse und macht sie allgemein verfügbar.

Überblick

Das Synthesezentrum Biodiversität verfolgt das Ziel, Lücken zwischen Forschung und praktischer Umsetzung im Bereich Biodiversität und Naturschutz zu überbrücken. Der erste Schritt des Projektes besteht aus einer gezielten Analyse der Bedürfnisse und Anforderungen von Fachleuten aus der Praxis. Dabei identifizieren wir Themen, bei denen ein Bedarf für Synthese, also einer Zusammenstellung von existierendem Wissen aus Forschung und Praxis in einer für die Praxis relevanten Form (Merkblätter, Grundlagenpapiere etc.) oder Empfehlungen (Best Practices, Anleitungen etc.) besteht. Wir sammeln dabei Themen im Bereich der terrestrischen und aquatischen Biodiversität sowie im Kontext von Politik, Management und Kommunikation. Im zweiten Schritt initiieren wir Arbeitsgruppen, die aus Fachleuten aus Praxis und Wissenschaft zusammengesetzt sind. Diese Arbeitsgruppen widmen sich einigen der im ersten Schritt identifizierten Themen und haben das Ziel, bestehende Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen in konkrete Syntheseprodukte oder Empfehlungen umzuwandeln.

Langfristig möchten wir effektive Kommunikationskanäle entwickeln, um einen erfolgreichen Wissensaustausch zwischen Forschung und Praxis im Bereich Biodiversität und Naturschutz in der Schweiz zu ermöglichen. Die Idee eines Synthesezentrums dieser Art ist nicht neu und wir bauen auf früheren Erfahrungen auf. Dabei planen wir in den nächsten drei Jahren Syntheseprodukte und Empfehlungen zu etwa sechs bis zehn relevanten Themen zu erarbeiten. Das Projekt wird vom ETH-​Rat finanziert und ist eine Kollaboration verschiedener Institutionen im ETH-​Bereich. Zusätzlich wird das Projekt von einem Exekutivrat unterstützt, der zur Hälfte aus Fachleuten aus der Praxis und zur Hälfte aus Forschenden besteht. Das Zentrum arbeitet partizipativ und transdisziplinär, d.h. es werden Möglichkeiten zur Teilnahme und Austausch geschaffen. Die ersten Arbeitsgruppen werden im Mai 2024 die Arbeit aufnehmen.